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Michelberg

 

Es muss nicht immer der Wienerwald sein, dachten wir uns bei unserer Wanderung am 3. Oktober, denn es gibt in der näheren Umgebung Wiens auch andere lohnende Wandergebiete. Ein solches ist der Rohrwald bei Korneuburg mit seiner höchsten Erhebung, dem 409m hohen Michelberg und dem 388m hohem benachbarten Waschberg. Er gab der Waschbergzone, der geologischen Einheit des Weinviertler Hügellands seinen Namen.

Beginnt man, so wie wir, mit der Tour am Bahnhof in Leobendorf hat man gleich am Anfang mit der Burg Kreuzenstein ein erstes attraktives Etappenziel. Ein abwechslungs-reicher Wanderweg führt dann weiter zum „Goldenen Bründl“, einer Quelle um die sich eine alte Legende der Habsburger rankt. Der Platz ist gut geeignet für eine längere Rast, obwohl der frühere Ausflugsgasthof heute ein teures Haubenlokal ist. Es gibt ausreichend Tische, Bänke, einen Kinderspielplatz und das schon erwähnte „Goldene Bründl“, das von außen zu besichtigen ist.

Von dort sind es noch 5km bis zum Michelberg, wo man dann in einer netten Hütte ein-kehren kann.

Der Michelberg war früher sowohl ein spiritueller Ort, als auch für das Militär von Bedeutung. Man versteht diese etwas seltsame Kombination sofort, wenn man da oben steht, denn eine so weite 360 Grad Aussicht findet man so schnell nicht wieder. Gleichzeitig fühlt man sich „dem Himmel so nah“. Das bezeugt das Fundament einer alten Basilika und die weithin sichtbare Kapelle von heute. Andererseits hatten schon die alten Römer hier einen Wachposten und alle ihnen folgenden Armeen bis hin zum 2. Weltkrieg nutzen die Lage ebenso. Wir hatten gutes Wetter an diesem Tag, Wien und die Donau erschienen uns zum Greifen nah, auch die Karpaten waren klar zu sehen, es war aber doch zu dunstig um den Ötscher zu erkennen.

Der daneben liegende Waschberg bietet einen Trockenrasen mit seltenen Pflanzenarten und guten Windbedingungen. Im Jahre 1923 fand hier die 1. österreichische Segelflug-woche statt. Wer gerne Drachen steigen lässt, wird hier viel Spaß haben.

Auf beiden Bergen hat sich unsere elfköpfige Gruppe länger aufgehalten und die beson-dere Atmosphäre dort sehr genossen. Hier sollte man einmal gewesen sein!

Um die Tour etwas abzukürzen, gingen wir nach fünfzehn bereits zurückgelegten Kilo-metern vom Waschberg ins nahegelegene Leitzersdorf hinunter und fuhren mit dem, stündlich verkehrenden Bus zum Bahnhof nach Stockerau.

Es ist eine wirklich schöne und spannende Wanderung mit vielen neuen Eindrücken gewesen.

 

17km, 470hm, 4:30h Wegzeit

 

SK

 

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