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Auf dem Römerweg von Rekawinkel nach Neulengbach

Entlang der Westbahnstrecke gibt es in der näheren Umgebung Wiens ein großes und gut erschlossenes Wandergebiet. Neben dem allseits bekannten Troppberg hat man noch viele andere Möglichkeiten für erholsame, aber auch spannende Wanderungen.

Wir haben uns am 5.April für den Römerweg von Rekawinkel nach Neulengbach entschieden. Die Tour ist mit 16 km und 400 hm mittelschwer, landschaftlich abwechslungsreich und hat auch kulturell-historisch etwas zu bieten.

Schon der Bahnhof Rekawinkel selbst ist ein kleines Highlight, erinnert er doch an die Anfänge der Westbahn im Jahre 1858. Das Gebäude ist fast im Original erhalten und steht unter Denkmalschutz. Vor einigen Jahren wurde es liebevoll renoviert und modernisiert.

Hier war der Start unserer Wanderung.

Der Römerweg folgt von Rekawinkel bis zur Erlaa Siedlung dem Eichgrabener Höhenweg, der gelb-grün markiert und sehr gut ausgeschildert ist. Die großen holzgeschnitzten Wegweiser haben viele Informationsschilder, die Auskunft geben über die Landschaft und die Besiedelung in historischer Zeit.

Nach einem besonders reizvollen Wegstück ab der Siedlung Am Rittsteig mit einer großen aussichtsreichen Wiese und knospenden, teils schon blühenden Obstbäumen kamen wir bald zum sogenannten Römerkreuz. An dieser Weggabelung klären mehrere Infotafeln über den alten Verbindungsweg aus römischer Zeit auf und verweisen auf die zahlreichen Hügelgräber in unmittelbarer Nähe der alten Straße. Unser Weg führte uns dann auch weiter bis zur Siedlung Erlaa, wo sich mit 21 Hügelgräbern eine der größten solchen Anlagen Österreichs befindet.

Bald danach macht auch der Eichgrabener Höhenweg kehrt, in einem Bogen zurück nach Eichgraben. Wir hingegen folgten jetzt der blau-weißen Markierung Richtung Neulengbach.

Es war ein schöner Frühlingstag und wir genossen die Wanderung sehr. Mit 20 Personen waren wir diesmal eine nicht allzu große Gruppe. Zeitlich ging sich auch eine längere Rast gut aus.

Im kleinen Örtchen Oed beginnt dann der Aufstieg auf den Buchberg. Aus der Ferne sieht es viel schlimmer aus, als es dann tatsächlich ist. Am Gipfel stehen eine hohe Aussichtswarte und ein Schutzhaus. Die ganze Anlage ist wunderschön gepflegt und die Aussicht großartig. An klaren Tagen kann man von der Terrasse der Hütte den Schneeberg und viele Gipfel der Voralpen gut erkennen. Von der Warte oben sieht man bis zum Ötscher.

Die Hüttenwirte sind Vollprofis und trotz des Andrangs immer guter Laune. Das Essen ist hervorragend, um das letzte Stück Kardinalschnitte entbrannte fast ein, natürlich nicht ganz ernst gemeinter Streit.

Für den letzten Abschnitt unserer Wanderung nach Neulengbach wählten wir den Weg über die Laurenzi-Kirche. Sie liegt sehr schön auf einem Aussichtsplatz und ist von einem kleinen Friedhof umgeben. Ursprünglich wurde sie im 12. Jhdt. im romanischen Baustil errichtet. An ihrer Südseite ist ein Stein aus der Römerzeit eingemauert, der einen heidnischen geflügelten Todesgenius zeigt und sie so zu etwas ganz besonderem macht.

Nach einer kurzen Erkundung gingen wir weiter immer bergab, bis wir schließlich zum Waldrand kamen. Dort bot sich uns ein schöner Blick auf Neulengbach mit dem großen Schloss. Auch hier gibt es einige Infotafeln, dieses Mal ist etwas über die Geschichte des Schlosses, des Ortes und seiner prominenten Bewohner zu lesen. Einer von ihnen war der Maler Egon Schiele.

Etwa eine halbe Stunde brauchten wir von dort noch ins Zentrum der Bezirkshauptstadt. In der Fußgängerzone fanden wir ein gutes Kaffeehaus nur noch einige Minuten vom Bahnhof entfernt. Dort ließen wir unsere Wanderung ausklingen. Es hat wieder einmal viel Spaß gemacht. Der schöne Höhenweg, das gute Wetter, die kulturelle „Draufgabe“ und natürlich das gute Essen.

 

SK

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