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Auf dem „Stein und Wein“Wanderweg in Eggenburg

 Eggenburg ist einen Besuch wert, hört man immer wieder. Im Spätmittelalter war das eine wohlhabende Stadt, die für die Kunst ihrer Steinmetze im ganzen Kaiserreich bekannt war. Die 2km lange Stadtmauer ist fast zur Gänze erhalten, der Stadtkern mit dem historischen Hauptplatz bietet eine großartige Kulisse für das alljährliche Mittelalterfest. Auch der Erdzeitforscher Johann Krahuletz wurde im 18. Jhd. hier geboren und hat durch seine Funde Eggenburg international bekannt gemacht. Ihm ist ein Museum und der „Erdgeschichte“ Wanderweg gewidmet. Wir haben uns dieses Mal aber für eine Variante des „Stein und Wein“ Wanderweges entschieden. Von Bahnhof führte uns die erste Etappe in die verwilderte Parklandschaft des Kalvarienbergs. Eine große Kreuzigungsgruppe und zahlreiche andere verwitterte Statuen bezeugen hier die Kunst der einstigen Bildhauer und Steinmetze. Vom nahen Vitusberg hatten wir eine weite Aussicht über das Schmidatal und die mächtige Kirche in Wartberg. Dann ging es bergab in das kleine Örtchen Grafenberg. Es begrüßte uns gleich mit einem Ziehbrunnen, in dem Erfrischungsgetränke versenkt sind. Eine Erfrischung benötigten wir, 13 Wanderer, jedoch nicht. An diesem 20. April herrschte ein sehr wechselhaftes und kaltes Aprilwetter. Mit kaum 8 Grad war es uns frisch genug. Am Himmel waren viele dunkle Wolken zu sehen, die Sonne ließ sich nur kurz blicken. Auch ein bisschen geregnet hatte es schon. Nach einer nur kurzen Rast wanderten wir weiter durch die alte Kellergasse zum nördlichen Ortsrand. Von dort sahen wir aus der Ferne schon die Kogelsteine, das Highlight unserer Wanderung. Die markanten Felsformationen sind über Millionen Jahre durch Verwitterung entstanden. Einige machen jedoch den Eindruck, als seien sie von Menschen errichtet worden und haben Namen wie „der Wächter“ oder „die Fehhaube“. Rund um die beeindruckenden Felsen ist ein kleines Naturschutzgebiet, in dem es seltene Tier- und Pflanzenarten gibt. Auffallend sind die kurzen, knorrigen alten Flaumeichen. Aber in erster Linie dreht sich hier alles um die Kogelsteine. Leider ließ es das Wetter nicht zu das ganze Areal in Ruhe zu erkunden. Kaum hatten wir unsere Jause ausgepackt erwischte uns ein Graupelschauer und so zogen wir schnell weiter. Nach dem „Stein“ ging es in der nächsten Etappe um den „Wein“. Dicht in den Regenschutz verpackt kamen wir bald darauf im Weinort Stoitzendorf an. Dort gibt es eine ausgesprochen schöne Kellergasse mit einem 200m langen Rebsortenpfad. In der Heurigensaison haben viele der liebevoll gepflegten kleinen Kellerstöckl geöffnet. Es hörte auf zu regnen und wir konnten uns ein bisschen umsehen. Als nächstes brachte uns ein kleiner Abstecher auf den Stoitzenberg. Umgeben von Weingärten hat man von der Anhöhe einen weiten Blick ins Land. Auch ein kleiner überdachter Rastplatz hat uns hier erwartet und da fanden wenigstens ein paar von uns Schutz vor den nächsten Regentropfen. Schon etwas zermürbt machten wir uns auf den Rückweg durch das Schmidatal. Noch 5 km sind es von da nach Eggenburg und wir mussten eine ganze Weile gegen einen kräftigen Gegenwind ankämpfen. Eine Herde ungarischer Steppenrinder, sicher hinter einem Elektrozaun sorgte dabei für bessere Laune. Die schönen mächtigen Tiere bleiben unbeeindruckt von jeder Wetterlage. Zurück in Eggenburg betraten wir die Stadt durch das Egger Tor. Gleich daneben ist ein Aufgang zur Stadtmauer. Wir nutzten die Gelegenheit um uns die Stadt von oben anzusehen. Schließlich sind wir in einem Lokal mitten am historischen Hauptplatz noch schön eingekehrt. Ein warmes Essen hat uns gut getan an diesem Tag. Der Zug nach Wien verkehrt stündlich, deshalb entschlossen sich einige von uns noch eine Stunde länger zu bleiben und einen Stadtrundgang zu machen. Es gibt dort noch viel Spannendes zu entdecken. Wir waren uns einig, trotz des schlechten Wetters ist das eine wirklich interessante und schöne Tour gewesen, die wir gerne zu einer anderen Jahreszeit wiederholen möchten. 14,5km, 250hm und ca. 4 Std reine Wegzeit.

SK

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