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Wandertage am Bärentrail im Waldviertel

Vom 12. bis 16. Oktober 2022 sind 18 TeilnehmerInnen den Wanderführern Emmerich und Elisabeth gefolgt und haben sich für die Wandertage am Bärentrail angemeldet.

Tag 1:

Nach Eintreffen der Teilnehmer*innen und nach einer kurzen Stärkung in unserer Unterbringung, dem GH Seidl in Pretrobruck, hatten wir eine Führung im Bärenwald nach Arbesbach.

Der Bärenwald Arbesbach ist ein Bärenschutzzentrum bei Arbesbach im niederösterreichischen Bezirk Zwettl. 1998 wurde das Freigehege eröffnet und ist so das erste Bärenschutzprojekt der Tierschutzorganisation Vier Pfoten. Der Bärenwald bietet Bären aus schlechter Haltung eine verhaltensgerechte Haltung.

 

Wir hatten Glück, denn alle 3 Bären zeigten sich, was durchaus nicht üblich ist.

Bei der Heimfahrt machten wir noch einen Abstecher zur  Ruine Arbesbach. Seit Jahrhunderten thront die - wegen ihres Aussehens auch "Stockzahn des Waldviertels" genannte - Ruine über der Ortschaft Arbesbach.

 

Ende des 12. Jahrhunderts ließ Hadmar von Kuenring die Burganlage auf einem gewaltigen Granitfelsen errichten. Von 1277 bis 1593 die war Ruine Sitz des Landgerichtes.

Der 25 Meter hohe, fünfeckige Bergfried stürzte schon vor über 500 Jahren teilweise ein. Von da an wurde die Burg dem Verfall preisgegeben.

Heute präsentiert sich die Ruine Arbesbach als Aussichtswarte und ermöglicht durch seine exponierte Lage einen fantastischen Rundblick auf die Landschaft des oberen Waldviertels. Nach einem Aufstieg über 176 Stufen wurden wir mit einem Blick bis weit nach Böhmen und sogar bis zur Alpenkette - vom Schneeberg bis zum Dachstein - belohnt.

 

Tag 2:

Die Etappe von 20 km führte uns von Pretrobruck über Perwolfs – Luaga Lucka – Meloner Au –nach Purrath.

 

Luaga-Lucka ist eine Steinhöhle mit verschiedenen Räumen, die in vergangen Zeiten als Unterschlupf und Versteck gedient haben könnten.

Die Meloner Au ist mehr als nur ein Moor. Es handelt sich vielmehr um einen Mix aus verschiedenen Hoch-, Übergangs- und Niedermooren, die sich über ein stilles Waldgebiet verteilen. Diese fremdartige Naturlandschaft mit ihren moosigen Moorwäldern und nassen Offenflächen bei Altmelon sind ein einmaliger und international bedeutsamer Moorkomplex!

 

Tag 3:

Diese 22 km lange Etappe führte uns über die Landesgrenze nach OÖ ins Tannermoor, wo uns ein Guide durch die wunderschöne Moorlandschaft begleitete.

Das Tannermoor zählt mit einer Fläche von 120 Hektar zu den größten Latschenhochmooren Österreichs.

Es ist als Natura 2000-Schutzgebiet verzeichnet und liegt abgeschieden in Liebenau im nördlichsten Teil des unteren Mühlviertels auf einer Höhe von 900 Metern. Das Tannermoor entstand nach der letzten Eiszeit vor ca. 10.000 Jahren. Es wird ausschließlich durch Regenwasser gespeist und ist zu größtem Teil von Kiefern bewachsen. In der Mitte befinden sich zwei bewaldete Felsinseln.

Außer aus Kiefern besteht der Baumbewuchs hauptsächlich aus Birken und Erlen. In den Randlagen wachsen auch Fichten. Daneben finden sich im Tannermoor Hochmoorpflanzen wie Moorbeere, Heidekraut, Schlammsegge, Torfmoose, Moorwachtelweizen oder Moorbinse.

Das Moor selbst wurde nie wirtschaftlich genutzt, lediglich in den Randzonen, die im vorigen Jahrhundert mit Fichten aufgeforstet wurden, wurde Holzwirtschaft betrieben.

Durch einen kleinen Damm entstand der Rubner Teich mit seinem schwarz-roten Moorwasser. Der kleine See lieferte früher das Wasser zur jährlichen Holz-schwemmung.

Ein rund sechs Kilometer langer Moorwanderweg führt vom Rubner Teich über Stege und Brücken zwischen den Latschen zu einem Hochstand, von dem sich das gesamte Moorgebiet überblicken lässt. Über die Lehrmüller-Mauer, einem aufragenden Felsriegel aus Granit, führt der Weg zum Rubner Teich zurück.

 

Tag 4:

Heute mussten wir unser Programm auf Grund von Regen ändern. Einige starteten den Tag mit einer Führung durch eine Hammerschmiede.

Die Hammerschmiede in Kamp bei Arbesbach ist noch voll funktionsfähig. Nach dem Anlaufen der Wasserräder und nach dem ersten Schlag des Hammers auf den Amboss fühlt man sich ins vorige Jahrhundert zurückversetzt. Die original nachgebauten bzw. restaurierten Wasserräder bis zu 3,4 m Durchmesser, betreiben neben dem Hammer verschiedene Maschinen wie eine Kalteisensäge, eine Bohrmaschine, einen Schleifstein und eine Schmirgelmaschine.

Am Nachmittag machten wir gemeinsam eine Führung in der Burg Rappottenstein.

Die Burg Rappottenstein ist eine mittelalterliche Burg in Rappottenstein. Die Höhenburg wurde nie erobert und zählt daher zu den besterhaltenen Burgen Österreichs.

Zum Abschluss des Tages gab’s doch noch eine kleine Wanderung von der Burg abwärts.

 

Tag 5:

Unsere letzte 13km lange Etappe zählt zu den schönsten des Bärentrails. Sie führte uns ausgehend von Rappottenstein über den Lohnbachfall zu unserer Unterkunft nach Pretrobruck. Abgeschlossen wurden unsere Wandertage bei einem gemeinsamen Kaffeehausbesuch.

 

Es waren tolle Tage im Waldviertel. Die Familie Seidl hat unser herrliche Küche und ein tolles Service, inkl. Shuttleservice geboten und so haben wir auch schon für nächstes Jahre im Oktober gebucht, um auch die letzten Etappen des Bärentrails bewandern zu können.

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